Aktuelle Situation:
Das Brandschutzkonzept des Reichswaldes als Wirtschaftswald wird derzeit im Auftrag der Gemeinde erarbeitet. Diese werden im Auftrag der Gemeinden jährlich aktualisiert auf die vorhandene Situation. Zurzeit ist der Reichswald ein Wirtschaftswald mit wenig Totholz und einem befestigten Wegenetz. Saugbrunnen und Feuerlöschteiche werden durch die Freiwillige Feuerwehr gepflegt und stellen den Brandschutz sicher. Die schweren Feuerwehrautos (über 12 to Gewicht) können das vorhandene Wegenetz zur Brandbekämpfung nutzen. Durch den zweiten Weltkrieg ist im Reichswald eine hohe Munitionsbelastung vorhanden. Der Kampfmittelräumdienst sorgt für eine fachgerechte Räumung der Relikte.
Was ändert sich durch einen Nationalpark?
Durch den Rückbau von ca. 75 % des Wegenetzes wird die Zugänglichkeit der Feuerwehren und des Kampfmittelräumdienstes stark eingeschränkt. Vorhandene Saugbrunnen und Feuerlöschteiche werden rückgebaut. Die Löschfahrzeuge haben das benötigte Löschmittel mitzuführen.
Im Wald werden keine Bäume mehr entnommen, sondern es bildet sich deutlich mehr Totholz, d.h. die Brandlasten steigen. Trotz der Tatsache, dass Totholz den Brand im NLP im Vergleich zu einem bewirtschafteten Wald NICHT beschleunigte, hatte es einen erhöhten Effekt auf die Brandintensität. (ausgesprochen intensives und „hartnäckigeres“ Feuer). Es bilden sich immer größere Glutnester, die eine große Menge an Löscharbeiten erfordern.
Welche Folgen erwarten uns?
In neuen Brandschutzgutachten, die die Herausforderungen eines Nationalparks definieren werden grundlegend neu aufgestellt. Die deutlich gestiegenen Brandlasten erfordern umfangreichere Maßnahmen zur Löschung. Das eingeschränkte Wegenetz erfordert spezielle Löschfahrzeuge. Wird die Freiwilligen Feuerwehr den Mehraufwand leisten können oder wird eine Werksfeuerwehr neu installiert? Sind neue Löschfahrzeuge und Hilfsmittel notwendig?
Die notwendigen Kosten, einen angemessenen Brandschutz zu stellen, werden somit durch die Gemeinden bezahlt werden müssen. Wie hoch sind die Kosten? Oder werden diese auf den Kreis verteilt?
Gemäß Rückfrage ist zur Zeit keiner der zuständigen Stadtbrandinspektoren aktuell in der Ausarbeitung eines Brandschutzkonzeptes bezogen auf einen Nationalpark. Hier verweisen wir auf die Folgen der Waldbrände in Niederkrüchten. Erst nach dem Brandunfall, wurde damit begonnen, die geänderten Brandlasten zu erarbeiten und umzusetzen.
Im Harz führten die Folgen des Waldbrandes 2022 zu der Anschaffung von 2 Löschflugzeugen, die den Brand im September 2024 unterstützt haben.
In 2023 sind 1240 ha Waldflächen verbrannt. Die Feuerwehr des Kreises Kleve hat bereits Anfang des Jahres eine Stellungnahme zum Thema möglichen Nationalpark abgegeben. Mit Brandschutzgutachtern sind wir in Gesprächen, um die offenen Fragen und Zweifel beantworten zu lassen.
Hier finden Sie Presseberichterstattung über die Stellungnahme der Feuerwehr: Pressebericht zum Nationalpark
Im Video Wilhelm Papen (Köhlerei Reichswalde):
Im Video Nicole Liskien (Pferdepension 7 Quellen Nütterden):